Wohnraumberatung
Wenn jemand pflegebedürftig wird, ist es wichtig, sowohl die betroffene Person, als auch die Angehörigen angemessen zu unterstützen.
Hier sind einige Tipps und Überlegungen zur Pflege von pflegebedürftigen Menschen, bezogen auf die Wohnraumsituation.
Anpassungen im Wohnraum:
Überprüfe den Wohnraum auf Barrierefreiheit.
Möglicherweise sind Anpassungen notwendig, wie der Einbau von Haltegriffen, der Einsatz von Pflegebetten oder der Umbau von Badezimmern, um die Sicherheit zu erhöhen.
Sicherheit zuerst: Entferne Stolperfallen wie lose Teppiche oder Kabel. Stelle sicher, dass alle Bereiche gut beleuchtet sind.
Einfache Orientierung: Verwende klare Beschilderungen, um wichtige Räume wie Bad oder Küche zu kennzeichnen. Das hilft bei der Orientierung.
Funktionale Möbel: Setze auf Möbel, die leicht zu bedienen sind und Unterstützung bieten, wie Stühle mit Armlehnen oder höhenverstellbare Betten.
Rutschfeste Böden: Achte darauf, dass der Bodenbelag rutschfest ist, um Stürze zu vermeiden.
Vertraute Umgebung: Halte die Einrichtung vertraut und übersichtlich. Vermeide übermäßige Dekoration, die verwirrend wirken könnte.
Persönliche Dinge: Integriere persönliche Gegenstände oder Fotos, um ein Gefühl von Heimat und Sicherheit zu schaffen.
Technologische Hilfen: Überlege den Einsatz von Smart-Home-Technologien, die den Alltag erleichtern können, wie Sprachassistenten oder automatische Beleuchtung.
Ruhige Rückzugsorte: Schaffe Bereiche, in denen sich die Person zurückziehen und entspannen kann, um Überstimulation zu vermeiden.
Diese Anpassungen können helfen, die Lebensqualität zu verbessern und ein sicheres Umfeld zu schaffen.
Wir empfehlen Dir, einen Wohnraumberater zu kontaktieren.
Dieser steht Dir kostenlos beratend zur Seite. Bei Deiner Gemeinde oder Fachstelle für Pflegende Angehörige kann dir ein Kontakt vermittelt werden.
Zur Vorbereitung auf den Termin und als Hilfestellung für Dich, noch ein paar Ratschläge:
Bedarfsermittlung: Ermittelt den genauen Pflegebedarf der betroffenen Person. Dies kann körperliche, geistige oder emotionale Unterstützung umfassen. Ein Arzt oder ein Pflegeberater kann helfen, den Pflegebedarf zu bewerten.
Pflegeplan erstellen: Erstelle einen individuellen Pflegeplan, der die spezifischen Bedürfnisse und Vorlieben der zu pflegende Person berücksichtigt. Dies kann tägliche Aktivitäten, medizinische Versorgung und soziale Interaktionen umfassen.
Hilfe suchen: Informiere dich über verschiedene Unterstützungsangebote, wie ambulante Pflegedienste, Tagespflegeeinrichtungen oder stationäre Pflegeheime. Diese können bei der Betreuung helfen und dir als Angehörigen eine Entlastung bieten.
Kommunikation: Spreche offen mit der pflegebedürftigen Person über ihre Wünsche und Sorgen. Eine offene Kommunikation fördert das Vertrauen und sorgt dafür, dass die Bedürfnisse respektiert werden.
Emotionale Unterstützung: Pflegebedürftige Menschen können sich isoliert oder frustriert fühlen. Biete emotionale Unterstützung an, indem ihr Zeit miteinander verbringen, zuhören und Aktivitäten gemeinsam durchführen könnt.
Selbstpflege für Angehörige: Achte auch auf deine eigene Gesundheit und dein Wohlbefinden. Pflege kann emotional und körperlich anstrengend sein. Nimm dir Zeit für dich selbst und ziehe in Betracht, Unterstützung von anderen Familienmitgliedern oder Freunden in Anspruch zu nehmen.
Rechtliche und finanzielle Aspekte: Informiere dich sich über rechtliche und finanzielle Fragen, einschließlich Pflegeversicherung, Betreuungsverfügungen und Vollmachten. Es kann hilfreich sein, rechtlichen Rat in Anspruch zu nehmen, um sicherzustellen, dass alle notwendigen Vorkehrungen getroffen werden.
Indem du dich auf die Bedürfnisse der pflegebedürftigen Person konzentrierst und gleichzeitig auf dich selbst achtest, kannst du eine unterstützende und liebevolle Umgebung schaffen.